7 Gemeinden und 7 Aktionen um Luther

Luther bewegt uns zusammen. Das ist unser Motto zu "Alte Thesen neu gelesen" – der Aktion der Ev. Kirche Kurhessen-Waldeck im Rahmen des Jubiläumsjahres 500 Jahre Luther. 7 Gemeinden Meinhards rufen auf zum Mitmachen. Auf 7 Stationen führen wir durch das Lutherjahr – und führen zusammen "was uns bewegt".


Martin Luther und die Lutherrose

Pfarrer Rainer Koch aus Schwebda
Pfarrer Rainer Koch, Schwebda

Samstag 31.10.2015

 

So geschah es im Gottesdienst am Reformationstag 2015.
Am 31. Oktober versammelten sich die Gemeindeglieder des Kirchspiels Meinhard in der evangelischen Kirche in Schwebda zum ersten Event unter dem Motto „Luther bewegt uns zusam-

men“ - „Alte Thesen – neu gelesen“. In einer Reihe von sieben Events (Gottesdiensten) in den Gemeinden des Kirchspiels Mein-

hard nehmen wir an einer von der Landeskirche geförderten Ausschreibung zum Reformationsjubiläum 2017 teil. Wer an unseren Aktionen teilnimmt, möglichst viele oder auch alle 7 Stempel dabei sammelt, kann einen Reisegutschein für 2 Perso-

nen gewinnen. Über den Gewinn entscheidet das Los.

 

In Schwebda wurde die Lutherrose von Lektorin Andrea Winter beschrieben und symbolisch ausgedeutet. Entstanden ist sie als Siegelring für Martin Luther, der, als er 1530 auf der Coburg die Entwicklung um die Augsburger Konfession verfolgen musste, wegen der ausgesprochenen Reichsacht nicht selbst auf dem Reichstag in Augsburg erscheinen durfte und auf der nächstge-

legenen Festung seines Landesherren ausharren musste.

Den Siegelring ließ der sächsische Geheimdiplomat Georg Spalatin (benannt nach seinem Ge-

burtsort Spalt bei Nürnberg), Prinzenerzieher, später als Geheimsekretär und Diplomat im Dienst des sächsischen Kurfürsten Friedrich III. (des Weisen) und danach Pfarrer und Visitator in Alten-

burg) für Luther anfertigen. So konnten seine Briefe eindeutig als von ihm stammend ausgewiesen werden.
 
Luther interpretierte „seine Rose“ selbst wie folgt: (Die Lutherrose ist) „ein Merkzeichen meiner Theologie. Das erst sollt ein Kreuz sein, schwarz im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte, damit ich mir selbst Erinnerung gäbe, daß der Glaube an den Gekreuzigten uns selig machet. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht. Ob’s nun wohl ein schwarz Kreuz ist, mortifizieret und soll auch wehe tun, dennoch läßt es das Herz in seiner Farbe, verderbt die Natur nicht, das ist, es tötet nicht, sondern erhält lebendig… Solch Herz aber soll mitten in einer weißen Rosen stehen, anzuzeigen, daß der Glaube Freude, Trost und Friede gibt, darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose stehet im himmelfarben Felde, daß solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig, jetzt wohl schon drinnen begriffen und durch Hoffnung gefasset, aber noch nicht offenbar. Und in solch Feld einen goldenen Ring, daß solch Seligkeit im Himmel ewig  Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das höchste, köstlichste Erz ist.“ (In einem Brief vom 8. Juli 1530 an Lazarus Spengler WA, Luthers Brief-wechsel, 5. Band, S. 444f (Nr. 1628).

Pfarrer Koch führte in seiner Predigt in die Ereignisse des direkten Reformationsgeschehens ein. Er verband dies mit Luthers Leben als Lateinschüler und Kurrendesänger in Eisenach (1498-1501) und den wiederentdeckten (katholischen) Wandgemälden in der Liborius-Kapelle an der Werra-brücke im nahegelegenen Creuzburg. Sie deuten neben dem Leben und Wirken der Hl. Elisabeth auch das Frömmigkeitsverhalten der spätmittelalterlichen Glaubensgeschichte. Die Lutherrose und ihre Deutungen waren ein gelungener Auftakt zu den Gottesdienst-Eventen, meinten Besucher nach der Auftaktverantstaltung.